„Bildungsfern“ ist grausamer als „ungebildet“ – Ein Begriff macht Karriere – zum Ärger des Schweizer Pädagogen Roland Reichenbach. In seiner Familie gab es kein Bücherregal. Heute ist er Professor an der Uni Zürich. süddeutsche
„Der Ausdruck „bildungsfern“, als verständnisvoller Euphemismus gedacht, ist in Wahrheit grausamer als „ungebildet“. Das Ungebildetsein lässt lebenslange Entwicklungsmöglichkeiten offen – und Diskussionen darüber, was eigentlich zum Kanon des Wissens gehört. Die „Bildungsferne“ aber verkennt den prozessualen Charakter, das Unabgeschlossensein jeder Bildung und errichtet stattdessen eine kaum überwindbare geografische Barriere…“