Die neue Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Kindern mit LRS/Legasthenie

Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klinikum der Universität München (LMU), Durchbruch in der Diagnostik von Legastheniehier

kritische Stellungnahme DGLS   Renate Valtin  hier   11 Seiten ,  Was Leseschwachen wirklich hilft, Legasthenie ist keine Krankheit,  Tagesspiegel hier

Übernommen vom Newsletter LegaKids  hier  , Ausführliche Stellungnahme als PDF   4 Seiten,

Stellungnahme der LegaKids-Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben (DGLS) zur soeben veröffentlichten Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie.

Die medizinische Diagnose „Legasthenie“ ist irreführend und schadet den Interessen der Kinder

Das Recht auf Förderung darf keinem Kind genommen werden. Dieses Grundrecht auf individuelle Förderung wird durch die Diagnose-Leitlinie massiv infrage gestellt.
„Die in der Leitlinie vorgestellte Diagnostik schadet mehr, als sie hilft. Kinder, die zum Testzeitpunk nicht den Kriterien entsprechen, werden allein gelassen. Wir sollten vielmehr die individuellen Probleme beim Lesen und Rechtschreiben möglichst genau erfassen, um alle betroffenen Kindern angemessen fördern zu können“, so Prof. Renate Valtin von der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben (DGLS)

Ausgehend von den Diagnosekriterien der Leitlinie, könnte bereits jedes vierte  Kind als „Legastheniker“ diagnostiziert werden. Aus Schülern werden durch die medizinische Diagnose Patienten. Lehrkräfte und Schulen können sich aus der Verantwortung zurückziehen, denn sie sind für eine „Therapie“ erkrankter Kinder nicht zuständig bzw. ausgebildet. Die Unterstützung der Schule wird gleichsam auf den Notenschutz reduziert. Auch werden Kinder mit diagnostizierter „Legasthenie“ oft als „hoffnungslose Fälle“ betrachtet und erst gar nicht aufgefordert, an schulischen Förderungen teilzunehmen.
Eine Diagnose nach den Leitlinien liefert zudem keinerlei Hinweis darauf, in welchen schriftsprachlichen Bereichen eine Förderung sinnvoll oder notwendig wäre.

Eine medizinische Diagnose reduziert das Phänomen Lese- und Rechtschreib– Schwierigkeiten auf eine Krankheit oder Störung innerhalb des Kindes. Die Schwierigkeiten haben jedoch vielfältige Ursachen: Manche Kinder bringen weniger Begabung für den Umgang mit der Schriftsprache mit (ähnlich wie „unmusikalische“ oder „unsportliche“ Kinder). Andere haben Schwierigkeiten bei der Hörverarbeitung, bei der Sprachentwicklung oder beim Sehen. Auch überforderte Lehrkräfte, eine unzureichende Didaktik oder schwierige Familienverhältnisse können eine Rolle spielen. Gemeinsam ist allen Kindern, dass sie kompetente Unterstützung beim Lesen und Schreiben benötigen.

Einen Notenschutz und die Möglichkeit zu einer Förderung bei Lese- oder Rechtschreibschwierigkeiten bekommen nur Kinder, die eine auf einer Momentaufnahme beruhende „medizinische Diagnose“ erhalten. Lese-Rechtschreibprobleme sind aber letztlich graduell unterschiedliche Ausprägung auf einem Kontinuum. Eine diagnostische Aufteilung der Kinder an willkürlich festgesetzten Punkten auf diesem Kontinuum in „normal“ oder „gestört“ ist daher wissenschaftlich nicht haltbar und pädagogisch kontraproduktiv.

Auch das Selbst- und Fremdbild der Kinder wird negativ beeinflusst: Nach einer kurzen Phase der Entlastung „Ich bin nicht dumm, ich habe Legasthenie!“, folgt häufig eine tiefe Resignation, da die Kinder selbst und vielfach auch die Erwachsenen im Umfeld die „Legasthenie“ für eine Krankheit oder Störung halten, die kaum veränderbar ist.
Die Handlungsanweisungen zur Diagnose einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung in der Leitlinie sind außerdem so vage und großzügig gefasst, dass gut einem Viertel aller Kinder und Jugendlichen eine Störung bescheinigt werden kann, sofern sie denn zum Arzt gehen.

Dr. Britta Büchner, Leiterin der LegaKids–Stiftung: „Statt einer zweifelbehafteten medizinischen Klassifizierung  und Stigmatisierung brauchen wir das gemeinsame Engagement von Eltern, Lehrkräften, Schulen und außerschulischen Förderkräften, um Kindern zur Seite zu stehen und einer Verschärfung der schriftsprachlichen Defizite vorzubeugen. Siebeneinhalb Millionen erwachsene ‚funktionale Analphabeten‘ in Deutschland zeigen die Dringlichkeit dieses Anliegens.“

Im Interesse der betroffenen Kinder gilt es im Sinne einer Förderdiagnostik die individuellen Probleme und Ursachen beim Lesen und/oder Rechtschreiben zu erfassen. Im nächsten Schritt muss Kindern, aber auch Eltern und Lehrkräften angemessenes Rüstzeug vermittelt werden, um Kinder zu unterstützen, angemessen Lesen und Schreiben zu erlernen.
Es ist weder wissenschaftlich haltbar noch zielführend, den Kindern eine Störung zu bescheinigen, ihre Schwierigkeiten zu pathologisieren und damit die Ursachen der Schwierigkeiten allein dem Kind aufzubürden.

 

Kritzel-Klub

Als Maustraining am PC einzusetzen hier

„Kritzeln Sie auch gerne beim Telefonieren, wenn Sie warten müssen und drohender Langeweile entfliehen möchten, oder etwa, um ihrem fotografischen Gedächtnis etwas einzupflegen? Natürlich braucht man längst nicht mehr einen Stift und ein Blatt Papier zum Kritzeln. Auch im Internet gibt es einige Seiten, auf denen man sich zeichnerisch austoben kann. Eine davon ist www.kritzel-klub.de. Hier können kleine und große Künstlerinnen und Künstler mit Pinsel, Spraydose, Marker oder Bürste einfach drauflosmalen oder sich in einem der Zeichenspiele ausprobieren. So geht es beispielsweise darum, Punkte zu einem Bild zu verbinden, das Diktierte aufzuzeichnen, durch eine Spiegelung doppelt zu zeichnen oder Zeichnungen sinnvoll zu ergänzen. Die Ergebnisse kann man anschließend in einer Bildergalerie veröffentlichen.“ lehrer-online“

Das erste Buch

Auf der Seite vom „Spaß am Lesen Verlag“

Kolumne Ralf Beekveldt: Das erste Buch
Es ist wunderbar, zu sehen, was Lesen bei einem Menschen bewirkt. Vor allem bei Menschen mit einer Leseschwäche. Die Entdeckung, durch das Lesen in eine neue Welt zu treten, ist immer wieder eine überwältigende Erfahrung. Ein schönes Beispiel hierfür ist unsere Leserin Manuela Westermann. Sie hatte lange Zeit Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Dann machte sie den mutigen Schritt und ging wieder zur Schule. Bei einer Volkshochschule meldete sie sich für den Grundbildungskurs Lesen und Schreiben an.
Die ganze Kolumne von Ralf Beekveldt lesen Sie hier.

Kreatives Schreiben Thema: Tierisch gut

11.4. 2015, 10-15h, Maren Schönfeld.

Ein Teil dieser Texte haben die TeilnehmerInnen beim VHS- Fest „Tierisch gut “ vorgelesen.

  1. ABCdarium mit Tieren
    Wortsammlung an der Tafel
  2. Das Krafttier:
    Verwandle dich in ein Tier, das dir in bestimmten Situationen Kraft gibt. Warum ist es gut, das Tier X zu sein?
  3. Wilde Hamburger: Im Stadtpark wurde ein wildes Tier gesehen…
    Denk dir aus, was für ein Tier es sein könnte und was dann geschah.
  4. Rondell *, in dem ein Tier vorkommt
  5. Anfangszeile weiterschreiben, (Gedichte von Sibille Brenner) (Wie geht es weiter)
  6. Postkarten/Bilder mit Tiermotiven, freier Text
  7. Die Verwandlung: Schreibe den Anfang weiter

Rondell *
« Ein Rondell klingt schön«
{ wenn alles zusammenpasst {
Wörter fügen sich zu Sätzen.
« Ein Rondell klingt schön. «
Die Überschrift passt zum Text und
der Text passt zum Thema.
« Ein Rondell klingt schön «
{ wenn alles zusammenpasst. {

Genuneit: Sind Analphabeten potentielle Mörder?

Ruth Rendell starb am 2. Mai 2015 im Alter von 85 Jahren. Aus Anlass ihres Todes folgt hier eine Rezension des Romans, die Jürgen Genuneit für den Alfa-Rundbrief Nr. 20, Sommer 1992 (S. 32) verfasst hat:Ruth Rendell (2)05052015

1977 veröffentlichte die britische Bestseller-Autorin Ruth Rendell ihren Kriminalroman „A Judgement in Stone“, der 1982 unter dem Titel „Urteil in Stein“ in deutscher Übersetzung erschien. In diesem Krimi schildert sie, wie eine Analphabetin zur Mörderin wird.
Der Krimi wurde zweimal verfilmt:
1985: Blutiger Engel (Regie: Ousama Rawi)
1995: Biester (Regie: Claude Chabrol)
2002 sendete der rbb eine deutsche Hörspielfassung unter dem Titel „Blutschrift“, die 2004 als DVD erschien.

„Sind Analphabeten potentielle Mörder?
‘Eunice Parchman tötete die Familie Coverdale, weil sie nicht lesen und schreiben konnte.‘ Mit diesen dürren Worten beginnt Ruth Rendells spannender Krimi ‚Urteil in Stein‘, in dem eine Analphabetin zur Mörderin wird.

Lernberatung im Kontext Grundbildung

Das vom Hessischen Volkshoschulverband koordinierte HC-Leitprojekt zielte darauf ab, den insbesondere von J. Ludwig vorgelegten Lernberatungsansatz
aufzugreifen und als Fortbildung denjenigen Akteuren in Hessen zugänglich zu machen, die ein Interesse an einer Verbesserung der Lernerfolge in Alphabetisierungs- und Grundbildungsangeboten haben.
Das Konzept umfasst Fortbildungselemente und Handlungsempfehlungen zu seiner Implementierung in Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in Hessen und ist im Werkstattbericht veröffentlicht. Diesen ist zum Download veröffentlicht unter: Lernberatung
Das Konzept “Lernberatung im Kontext” hat grundsätzlich Akzeptanz bei den kooperierenden Bildungsberater/innen und HC- Koordinatorinnen gefunden, bedarf aber zu seiner Umsetzung noch weiterer vorbereitender Arbeiten in Bezug auf die Verknüpfung mit den Prozessen der Programmplanung und –durchführung in Bildungseinrichtungen

siehe auch „Lernerfolg in der Grundbildung“

NDR Thementag Alphabetisierung

Am 30.4.2015 hat der NDR einen  Thementag Alphabetisierung veranstaltet  hier

In den verschiedenen Sendern, bzw Sendungen wird über das Thema informiert.

  • Mitglieder des Alpha-Teams HH waren sehr gefragt und wurden interviewt. Ich konnte nicht richtig lesen und schreiben   hier , Lesen ist nicht so mein Ding  hier
    Ich lese gerade ein Kinderbuch  hier
  • Wie ein Lkw-Fahrer richtig lesen und schreiben lernte hier
  • zu Der Vorleser hier
  • Vorurteile abbauen und Mut machen hier
  • Redezeit , Hat die Schule versagt? hier
  • Texte blebien lebsar, wnen Bcuhstbaen druchienadner snid   hier
  • Heute im  NDR 1 (RADIO) um 15.50 Uhr mit der Teilnehmerin Diana  aus unserem VHS Kurs  :hier
  •  Heute NDR Fernsehen Mein Nachmittag : Analphabetismus  Uwe Boldt und sein Kampf gegen die Leseschwäche, live
  •  Heute NDR 1: (RADIO)  Selbsthilfegruppe WORTBLIND und ALPHA Kurs: ein Leben ohne Ausreden 9:50 Uhr: hier
  • Heute NDR Fernsehen Hallo Niedersachsen 19.30 Uhr und (evtl. Niedersachsen 18.00Uhr auch). Über Diana wird ein Portrait gesendet, im Alpha Kurs  und auf ihrer Arbeitsstelle.

Welttag des Buches 23.4.2015

Um Menschen zur Teilnahme an Alphabetisierungskursen und Grundbildungsangeboten zu motivieren, startet der Runde Tisch Alphabetisierung und Grundbildung Nord eine Postkarten-Aktion mit der Nummer des bundesweiten Alfa-Telefons. Unter der Telefonnummer 0800 53 33 44 55 erfährt man, wo Lese- und Schreibkurse angeboten werden.Postkarte_Deutsch_Motiv Selbstbewusstsein.indd

Als Motive für die Postkarten wurden drei exemplarische Gründe ausgewählt, die aktuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Alphabetisierungskurse für ihren Kursbesuch angeben:

Die Postkarten können angefordert werden bei:

  • Hamburger Volkshochschule Zentrum Grundbildung Tel: 0 40/42 73 120 86 , grundbildung@vhs-hamburg.de
  • KOM gGmbH Tel.: 0 40/69 79 77 16, info@kom-bildung.de

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches
Multiplikatoren: Jobcenter team.arbeit.hamburg, Bücherhallen HÖB, UKE-Institut für Allgemeinmedizin, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.
Bildungsanbieter: Hamburger Volkshochschule, Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V., VHS Norderstedt, Stiftung Berufliche Bildung, Zentrum für interkulturelle Bildung und Arbeit, Gemeinnützige Gesellschaft für berufliche Kompetenzentwicklung KOM, Deutsch Angestellten Akademie, Arbeit und Leben e.V., Diakonisches Hilfswerk, KAROLA e.V., Grone-Bildungszentrum für Qualifizierung und Integration
Koordination: Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), Amt für Weiterbildung

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Suchsel: Wortsuchrätsel selbst erstellen

Erstellen Sie Ihre eigenen Wortsuchrätsel

„Noch mehr Spaß als Kreuzworträtsel zu lösen macht es, selbst eines zu erstellen – und die Mitmenschen knobeln zu lassen. Mit der Suchsel-Maschine gestalten Sie online Ihr eigenes Gitterrätsel, in dem aus einem scheinbaren Gewirr aus Buchstaben sinnvolle Wörter gefunden werden müssen. Sie geben einfach die Wörter, die am Ende gesucht werden sollen, in das Textfeld ein und wählen einen Schwierigkeitsgrad aus. Im Expertenmodus können Sie sogar die Leserichtung, die Anordnung der Wörter und die Größe des Suchsels selbst bestimmen. Gefällt Ihnen das Suchsel, so können Sie es als PDF herunterladen, ausdrucken und beispielsweise Ihren Schülerinnen und Schülerinnen zum Lösen geben.“

Lern- und Informationsvideos bei Alpha-Channel

Alpha-Channel

  •  Funktionaler Analphabetismus in Deutschland – In unseren drei Webinar-Aufzeichnungen erhalten Sie ausführliche Informationen! 
    Zu den Webinar-Aufnahmen
  • Sonstige Materialien zum Download: hier

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