Vier Thesen auf Fachtag in Bad Kösen

Naumburger Tageblatt.Fachtag vom Projekt „Blickpunkt alpha

… Kernstück der Veranstaltung waren vier Thesen für die weitere Arbeit: Lernangebote müssen optimiert und erweitert, Strukturen weiterentwickelt werden. Die Professionalisierung muss ausgebaut werden. Die Öffentlichkeitsarbeit sollte kontinuierlich geschehen. „Wir brauchen nicht mehr Projekte, sondern einen Rahmen. – Das Thema sollte Eingang in die Kommunen finden“, so Gisela Winkler weiter. …

 

„Ich dachte, ich sei die einzige“

Ludwigshafen.Wenn Sirikit Schorer über ihre Vergangenheit spricht, dann klingt das so, als gehe es gerade um das Wetter draußen. Unbeschwert, ruhig, irgendwie normal eben. Dass sie aber überhaupt von damals redet, ist alles andere als selbstverständlich. Vielmehr ist es Ausdruck einer Verwandlung, die die 56-jährige Frau in den vergangenen Jahren durchgemacht hat. Von gesteigertem Selbstwertgefühl und mehr Selbstvertrauen. Ja, von einem ganz neuen Lebensgefühl. Sirikit Schorer ist Analphabetin. Oder besser: war es.  … Mannheimer Morgen

Die SALuMa war die erste Selbsthilfegruppe für Analphabeten in Deutschland. Offiziell Gegründet wurde sie 2003. Im September 2014 erfolgte die Vereinsgründung SALuMa e.V. Die Gruppe unterstützt Analphabeten bei Problemen in Beruf und Alltag, vermittelt Kurse und organisiert Aktionen in der Öffentlichkeit. Kontakt: Telefon: 0157/31 46 25 21, E-Mail: saluma.ev@web.de

Kolumne Spaß am Lesen Verlag

Ralpf Bleekveld  Funktionale Analphabeten: Öfter arbeitslos, öfter krank, geringeres Einkommen

… “ In den Niederlanden wurde der Kostenfaktor des funktionalen Analphabetismus wohl untersucht. PricewaterhouseCoopers veröffentlichte am 4. April 2017 eine Studie hierzu: Diese bringt ans Tageslicht, dass der funktionale Analphabetismus die Niederlande jährlich rund 1 Milliarde Euro kostet: Höhere Gesundheitskosten, Beistandsregelungen für Analphabeten ohne Arbeitsplatz, geringe Produktivität der arbeitenden Analphabeten und somit geringere Steuereinnahmen. Wer bezahlt diese Rechnung? Die Regierung, der Steuerzahler, die Arbeitgeber, Krankenversicherungen und vor allem die funktionalen Analphabeten selbst.
Die Studie in den Niederlanden macht deutlich: Funktionale Analphabeten sind öfter arbeitslos und müssen dadurch schneller eine Beistandsregelung in Anspruch nehmen. Haben sie eine Arbeitsstelle, so ist ihr Einkommen und ihre Leistungsfähigkeit oftmals viel geringer, als die der lesenden und schreibenden Kollegen….“

NDR : Was tun gegen funktionalen Analphabetismus?

NDR Info – 29.04.2017 10:50 Uhr Autor/in: Remus, Daniela Wie kann das Ziel, dass jeder lesen und schreiben kann, in der Gesellschaft verankert werden? Diese Frage stellte eine Hörerin NDR Info bei „Wünsch dir deinen NDR“.

Die Redakteurin hat Teilnehmende des Alpha-Teams Hamburg befragt, leider kam nur einer im Beitrag zu Wort. Es hätte aber erwähnt werden können, dass Axel das Lesen und Schreiben an der VHS-Hamburg so gut gelernt hat , dass er vor kurzem den Hauptschulabschluss nachgeholt hat. AS

… ich war nicht mehr der Dumme

Martin Sell ist funktionaler Analphabet. Lange Zeit hatte er versucht, seinen Makel zu verbergen. Mittlerweile geht er ganz offen mit seinem Handicap um. Wir sprachen mit dem 41-Jährigen. …
13. Was raten Sie Analphabeten, die ihr Leben ändern wollen?
Offen und direkt zu sein. Das muss man lernen. Die Scham ist aber bei vielen zu ausgeprägt. Man muss sich überwinden.   Interview in wr „westfälische Rundschau“

noch ein Artikel aus NRW – Bloß nicht auffallen: So meistern Analphabeten ihren Alltag  wr

Grundbildung bei der Volkshochschule Unteres Remstal

Viel zu viele Menschen im Rems-Murr-Kreis können nicht ausreichend Lesen und Schreiben. Die Volkshochschule Unteres Remstal will das Problem nun mit speziellen  Kursen angehen….
Unterstützung bei Behördenschreiben, Anträgen und anderem Papierkram bekommen Hilfesuchende außerhalb der Ferien am ersten Mittwoch eines Monats von 17 bis 18.30 Uhr im VHS-Foyer am Alten Postplatz in Waiblingen. Das Angebot ist kostenlos und vertraulich. stuttgarter zeitung

Analphabetismus: „Das Thema ist so tabu wie früher Aids“

  • In Bayern leben etwa eine Million Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben kann.
  • Meist weiß nicht mal das nahe Umfeld der Betroffenen von der Lese- und Schreibschwäche, da funktionale Analphabeten meist einen Schulabschluss und einen Job haben.
  • Der Freistaat investierte 2015 und 2016 etwa 1,2 Millionen Euro in Alphabetisierungskurse – doch nur wenige Menschen nehmen die Hilfe in Anspruch.   süddeutsche

iCHANCE Werbespot in Ravensburg

Seit Anfang des Jahres sehen die Besucher der Kinos „Burg“ und „Im Frauentor“ in Ravensburg zu jeder Vorstellung einen Werbespot von iCHANCE. In den kommenden acht Wochen läuft der Spot „Heiratsantrag“ über 250 mal. Der Spot wirbt in Kooperation mit der Diakonischen Bezirksstelle Ravensburg für das dortige „Grundkurs Alphabetisierung“ Angebot. Interessierte aus Ravensburg und Umgebung können sich unter der Telefonnummer 01525 9416139 vertraulich beraten lassen. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und wünschen dem Kursangebot viel Nachfrage! hier zum Spot

Olympiasieger Hambüchen kämpft gegen Analphabetismus

Er ist neuer Botschafter einer Kampagne der hessischen Landesregierung, mit der Menschen, die nicht lesen und schreiben können, zur Teilnahme an Alphabetisierungskursen bewegt werden sollen.
„Wer nicht lesen oder schreiben kann, muss sich dafür nicht schämen, sondern soll mutig die Chance ergreifen, dies zu erlernen“, sagte Hambüchen. Als Vertreter des Sports, in dem die Schriftsprache in der Regel keine große Rolle spielt, fühle er sich besonders berufen, dafür zu werben. …… Mit Geduld und viel Training habe er dann aber doch noch die Goldmedaille gewonnen. Auch als Erwachsener lesen und schreiben zu lernen, erfordere Mut, hartes Training und viel Disziplin. Dafür wolle er sich einsetzen.   hessenschau

Broschüre „Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Hessen“   einsehbar unter: Pressemitteilung und Broschüre

Weitere Infos aus Hessen –  Presseberichte mehr lesen

Deutschkurse für Analphabeten

spiegel online „Flüchtlinge sollen Deutsch lernen, klar. Was aber, wenn sie nicht einmal in ihrer eigenen Sprache lesen und schreiben können? Viele Lehrer sind mit den Analphabeten überfordert.
…. Das deutsche Bildungssystem ist schlecht auf diese Neuankömmlinge eingestellt. Mehr als 20 Hochschulen bieten zwar Studiengänge in Deutsch als Fremdsprache an. „Doch die Alphabetisierung spielt fast nirgendwo eine Rolle“, kritisiert Feldmeier.“

Die Wuppertaler Mutmacher 2017

Vom Scheitern und Lesen – Der Wuppertaler Martin Sell war Analphabet und wollte nicht mehr leben. Mit den Buchstaben kehrt die Freude zurück. www.wuppertaler-rundschau.de
„Ich möchte einfach so lesen und schreiben können wie alle anderen die das in der Schule damals gelernt haben. Weil es das Leben leichter macht und man muss sich nicht immer so dumme Sachen anhören warum man das nicht kann.“

TV-Tipp: „Die Lüge meines Lebens“

Das ZDF zeigt am 5.12., 05.12.2016, 23:55 Uhr eine Wiederholung vom 29. November 2016 um 22.15 Uhr eine Dokumentation über funktionale Analphabeten. Der Beitrag ist im Rahmen der Dokumentationssendung „37 Grad“ entstanden und ab 29. November auch hier abrufbar.