Hamburg: „Lesen durch Schreiben“ auf dem Prüfstand

Zeit 42

Grundschulverband hier

Homepage Lesen durch Schreiben hier

siehe auch  Spiegelartikel  hier ,  Hamburg   hier

Große Koalition für richtiges Schreiben  SPD und CDU wollen Lernmethoden in der Grundschule überprüfen lassen. Hamburger Abendblatt 14.08.13

Hamburg: „Lesen durch Schreiben“ soll auf Prüfstand Die FDP will die umstrittene Methode des Schreibenlernens an Grundschulen abschaffen. Schulbehörde ist gesprächsbereit. Hamburger Abendblatt 13.08.13

Leserbrief vom Landesverbandes Legasthenie + Dyskalkulie Hamburg e.V zu „Hamburg: Lesen durch Schreiben auf dem Prüfstand“ (Titelseite) und „Rechtschreibkatastrophe droht“ (S.8) vom 13.08.2013
Fehlende Rechtschreibung ist keine Frage von Schreiblehrgängen. Mit „Lesen durch Schreiben“ lernen Schüler Texte verfassen. Lehrer kennen das: Jede Methode hat ihre Mängel. Diese auch. Wichtig ist zunächst, dass Schüler das Lesen und Texte schreiben lernen: sich das zuzutrauen! Grundschüler lernen lesen und schreiben nicht alle zur gleichen Zeit. manche können das früh, andere viel später. Das hängt von individuellen  Lernvoraussetzungen ab. Eine differenziert frühe Lerndiagostik und darauf abgestimmte und -abgestufte Hilfen sind gefordert. Dazu gehört dann auch die Anbahnung von Schreibbewegung und Rechtschreibung. Legasthenie verhindert dies nicht.
Für den Vorstand
Beate Nehring-Reimer ,Christa Klüfers-Berger

Buchtipp: Susa, Timo und die Buchstabenverschwörung

Susa und Timo kommen in die 5. Klasse der Gesamtschule. Beide haben Probleme: Susa mit der Rechtschreibung, Timo sowohl mit Rechtschreibung als auch mit dem Lesen. Sie bekommen Förderunterricht. Aber: Timo erfindet witzige Geschichten und Susa ist Klassensprecherin und begeistert andere dafür, aktiv zu werden, um den Hundeübungsplatz zu retten.
Die Autorin des Kinderromans, Birgit Ebert,  ist Lerntherapeutin und weiß, dass die Kinder mit LRS/Legasthenie oft andere Fähigkeiten haben, die oft zu wenig erkannt und gewürdigt werden.

Das Buch ist zwar ein Kinderbuch, aber natürlich können es auch Erwachsene lesen.

Rezension bei Amazon hier

Bücher von und mit  „Analphabeten“  hier

Hamburg kürzt Hilfen für Schüler mit Leseschwäche

Die Artikel im Hamburger Abendblatt sind eventuell nur noch mit Kosten zu lesen.

Stadt kürzt Hilfen für Schüler mit Leseschwäche, Senat begrenzt Ausgaben für die Jahre 2013 und 2014. Therapeuten warnen  hier
Das Hamburger Abendblatt berichtet darüber hier
Kommentar von Peter Ulrich Meyer  : Schulbehörde auf dem falschen Weg – Lernhilfen für Legastheniker dürfen nicht reduziert werden   hier

Pressemitteilung Landesverbandes Legasthenie + Dyskalkulie Hamburg e.V.  Pm Senatskürzungen Aug 2013 01

Deutschlandfunk 15.08.2013 Debatte um Lernschwäche-Therapie in Hamburg hier

Welt 08.08.13 Weniger Hilfe für Legastheniker hier

Sind Legasthenie, Dyskalkulie und Stottern – Behinderungen?

  • Duden-Institute Newsletter 1/2013
    Gegen Diskriminierung wegen LRS oder Rechenschwäche
    Sind LRS und Rechenschwäche Behinderungen?
    Diskriminierung wegen LRS: Erfahrungsbericht einer Betroffenen

(Ein neuer Infoblog für Eltern, Lehr- und Förderkräfte rund um das Thema Lese-, Schreib- und Rechenprobleme)

Der Text setzt sich auseinander mit dem Artikel von Jörg Ennuschat
„Die UN-Behindertenrechtskonvention und die Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung“  ,
der vom Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie in einem Sonderdruck erschienen ist.

Ennuschat bejaht diese Fragen ausdrücklich:
„Dies gilt zunächst für die Legasthenie, die von der Rechtsprechung aufgrund des zunehmend als gesichert zu qualifizierenden Forschungsstandes als geistige Leistungsstörung eingestuft wird“.

Warum LegaKids dies für faktisch falsch und praktisch schädlich hält, wird im LegaKids-Blog ausführlich behandelt.

 

Forscher entdecken Ursache für Leselernschwäche / Legasthenie

  • Überraschende Studie zur visuellen Verarbeitung bei Legasthenie,von David Gerlach | 23. Juli 2013   hier  

http://www.legasthenie-adhs-dyskalkulie.com/     Davis Methode
http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2012/44.html    Preisgeld für die „legasthenie-freundliche Hochschule“ Würzburg

  • Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, 6. August 2012,  ganzer Artikel hier
„Die Leselernschwäche hat ihre Ursache in der Signalverarbeitung im Gehirn
Für die erfolgreiche Teilhabe am Leben ist es wichtig, lesen und schreiben zu können. Dennoch haben viele Kinder und Erwachsene Schwierigkeiten, diese Fähigkeiten zu erwerben, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gibt. Sie leiden unter Lese-Rechtschreib-Schwäche, die vielerlei Symptome haben kann. Dank der Forschungen von Begoña Díaz und ihren Kollegen vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sind wir nun einen großen Schritt weiter, um die Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche zu verstehen. Die Wissenschaftler haben einen wichtigen neuronalen Mechanismus hinter der Leselernschwäche (Legasthenie) aufgedeckt und gezeigt, dass viele der Schwierigkeiten bei Legasthenie möglicherweise auf die Fehlfunktion des medialen Kniehöckers im Thalamus zurückzuführen sind. Die Ergebnisse liefern eine wichtige Basis, um Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. …“
  • Hinweis auf die Forschungsergebnisse hier ,  die Kommentare beachten, besonders  die links von Manuela Engl

Legasthenie aus der Sicht der leo-Studie

leo.-Newsletter-07-2012-Legasthenie   Anschreiben des Newsletters:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie oft sind wir gefragt worden, ob Legasthenie (hier synonym verwendet mit LRS) und Analphabetismus miteinander einhergeht. Wir haben dazu nur begrenzte Daten, nämlich aus der Aufstockungsstichprobe (leo.-Boost) im unteren Bildungssegment.
Viele von Ihnen sagen uns immer wieder, Legasthenie sei „ein Mittelschichtproblem“. Dazu haben wir leider keine Daten, denn der leo.-Boost enthält ausschließlich Personen, die höchstens einen Hauptschulabschluss vorzuweisen haben. In dieser Gruppe erklärt die Legasthenie-Diagnose jedoch nur einen Teil des Analphabetismus. Und die gute Nachricht: Trotz Legasthenie-Diagnose in der Kindheit sind selbst im unteren Bildungssegment 18% der Betroffenen später tadellos literalisiert.
Ob die berichtete Legasthenie-Diagnose als Ausrede fungiert oder ob es plausibel ist, dass sie vorgelegen hat, diskutiert v.a. Ulrike Fickler-Stang basierend auf Daten aus dem AlphaPanel: Fickler-Stang, Ulrike (2011): Retrospektive Deutungen von Brüchen im Schriftspracherwerb. Die Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) als eine Ursache für Analphabetismus. In: Grotlüschen, Egloff (Hg.): Forschen im Feld der Alphabetisierung und Grundbildung. Ein Werkstattbuch. Münster, Waxmann

Die Kollegen Jascha Rüsseler und Michael Grosche arbeiten ebenfalls am Thema, leicht recherchierbar über ihre Beiträge in referierten Journals sowie Buchpublikationen, teils sogar online verfügbar.

Mit sommerlichen  Grüßen aus Hamburg, Ihre Anke Grotlüschen, Klaus Buddeberg und Wibke Riekman

  • siehe auch Kategorie Legastenie und der Artikel Unterschied:  Legasthenie –  (funktionaler) Analphabetismus?  hier

Internationaler Ländervergleich Legasthenie: Von den Besten lernen!

hier mehr Bundesverband Legasthenie

„In einem internationalen Ländervergleich wurde dokumentiert, dass in Deutschland die Potenziale von jungen Menschen mit einer Legasthenie nicht ausreichend gefördert werden.

Best Practice Beispiele aus Deutschland und dem Ausland sollen motivieren, bereits erfolgreiche Modelle bundesweit auf Schulen zu übertragen.  Der internationale Ländervergleich steht hier zum Download bereit.“

Aktuelles zum Thema Legasthenie

Vortrag bei der Fachtagung  des EÖDL in Salzburg  am 2.6.2012   

Albert M. Galaburda,  M.D. Harvard Beth Israel Deaconess Medical Center Boston, Massachusetts, USA

Development Dyslexia: The Intersection of Genes, Brains und Societies

(Entwicklungsbedingte Legasthenie: eine wechselseitige Beziehung zwischen Genen, Gehirn und Gesellschaft)

auf  Deutsch hier       Mitschnitt des Vortrag bei legasthenie coaching

Der Anfang des Vortrages:
„Legasthenie ist das beste Beispiel der wechselseitigen Beziehung zwischen Kultur und Biologie. Als solche ist sie ein Modell kognitiver Entwicklungsstörungen. Um Legasthenie in einem Kind hervorzubringen, bedarf es der Kombination von kultureller Prädisposition, genetischem Hintergrund und ungewöhnlicher Hirnentwicklung. Ein isoliertes Auftreten eines dieser Umstände reicht in den meisten Fällen nicht aus, um eine Legasthenie im Kind hervorzurufen. In meinem Vortrag werde ich auf die kulturellen Aspekte hinwiesen, die sich hauptsächlich auf die zu lesende Sprache beziehen. Ich werde auf die genetischen Einflüsse zu sprechen kommen und darauf, wie sie entdeckt wurden, auf ihre Bedeutung und die Art, in der spezielle Gene ungewöhnliche Hirnvarianten hervorbringen, die unter spezifischen kulturellen Umweltbedingungen ein Kind für Legasthenie anfällig machen. …“

sieh auch hier http://www.freie-pressemitteilungen.de

 

Legasthenie: Kinder lernen leichter Lesen durch größeren Buchstabenabstand

Dasselbe gilt bestimmt für Erwachsene. Man muss nur die Formatierung ändern. AS

Der ganze Artikel  bei TheEpchTimes hier

„Washington – Eine simple Maßnahme erleichtert Kindern mit Legasthenie das Lesen: Wenn die Buchstaben eines Textes weiter auseinander stehen als im Normalfall. Diese einfache Anpassung in der Textformatierung genügt bereits, damit Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche schneller und fehlerfreier lesen als zuvor. Das hat ein internationales Forscherteam in Tests mit italienischen und französischen Kindern festgestellt. Offenbar verhindere der besonders große Buchstabenabstand, dass die Legastheniker durch die benachbarten Lettern abgelenkt und in ihrer Worterkennung gestört werden. Diese einfache Anpassung könne daher entscheidend dazu beitragen, den Kindern beim Lesen zu helfen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (doi:10.1073/pnas.1205566109)….“

Hier bei healthnewsnet

Legasthenieforschung: Schwerpunkte und Folgen

LEGAKIDS.de beschäftigt sich mit dem Thema ganzer Artikel hier

„Der Schwerpunkt der Legasthenieforschung liegt derzeit auf medizinisch-psychologisch orientierten Projekten. Sie suchen nach den genetischen und neurokognitiven Besonderheiten von Kindern, die sich beim Erlernen der Rechtschreibung und/oder des Lesens schwertun…..

und ist der Meinung

„Daher wäre es dringend notwendig, auch den anderen (Teil-)Disziplinen wieder mehr Gewicht zukommen zu lassen: Pädagogische Psychologie, Didaktik, Schulforschung, Motivationspsychologie, Ressourcenforschung, Psychotherapieforschung uvm. …“