Das A und O beim Lesen- und Schreibenlernen
Wie erlernen Kinder am besten das Lesen und Schreiben? Welche Möglichkeiten und Grenzen haben die verschiedenen Modelle des Schriftspracherwerbs und weshalb ist eine genaue Beobachtung der Lernentwicklung wichtig? Im neuen Fachbrief der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wurden die neuesten Erkenntnisse über die Didaktik des Schriftspracherwerbs mit vielen nützlichen Praxistipps auf wenigen Seiten zusammengefasst. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Ramseger, Bildungsforscher an der Freien Universität Berlin, stellte Bildungssenatorin Sandra Scheeres den Fachbrief am 30. Mai 2018 vor. Anlass waren die in der öffentlichen Diskussion kritisch hinterfragten und teilweise umstrittenen Methoden des Schriftspracherwerbs, die Klarstellungen und Erläuterungen bedurften. www.lesen-in-deutschland.de
…“Wir plädieren jedoch schon seit zehn Jahren für „sowohl / als auch“. Wir fördern sowohl Bücher, die so einfach geschrieben sind, dass auch Menschen mit Leseschwierigkeiten diese Bücher lesen können. Daneben sollen selbstverständlich als auch Bücher in normaler Sprache weiterhin publiziert werden. …“
„Seit Anfang 2018 sind die Bundesbehörden verpflichtet, all ihre Texte auch in Leichter Sprache anzubieten. Auf diese Weise tragen sie dafür Sorge, so die Idee, dass alle Menschen mit Leseschwierigkeiten Behördentexte lesen können.
Ein wichtiges und zukunftsweisendes Gesetz, denn es bedeutet, dass Menschen mit einer Leseschwäche ernst genommen werden. Jeder Bundesbürger hat das Recht auf zugängliche Informationen. Jeder sollte begreifen können, welche Regeln und auch welche Möglichkeiten Behörden handhaben. Dennoch hat das neue Gesetz einen Haken: Die Bundesbehörden sind per Gesetz angehalten, ihre Texte nur in Leichter Sprache anzubieten. Einfache Sprache wird in dieser neuen Regelung nicht berücksichtigt. Ist das denn so ein gravierender Unterschied, mag man sich fragen? Ja, der Unterschied ist groß und genau darin liegt das Manko des neuen Gesetzes. Leichte Sprache ist eine sehr stark vereinfachte Sprache auf dem niedrigsten Sprachniveau (das sogenannte A1-Niveau). Leichte Sprache wird vor allem von Menschen mit einer geistigen Behinderung genutzt. … “ die Kolumne gibt es nicht mehr, siehe aber Ralfs blog unten bei „unsere Mission“
Buchtipp Prof. Dr. Andreas Baumert: Einfache Sprache. Verständliche Texte schreiben. hier