RoLeR Trainingsprogramm

RoLeR-Trainingsprogramm

Silben-Karate, Visualisierte Pilotsprache, Rostocker Lesehilfe, Blitzer-Lesetraining zur Forcierung des Lesetempos, Regeltraining mithilfe der orthografischen Regelkarte, kognitives Training der Groß- und Kleinschreibung und Entwicklung des sinnschrittgliedernden Lesens – dies sind nur einige der praxiswirksamen Strategien aus dem evidenzbasierten RoLeR-Trainingsprogramm, die auch in der Alphabetisierung mit Freude und Erfolg eingesetzt werden können.

Die Autorin, Frau Edeltraud Koschay, hat das Programm bisher als „Silben-Stämme-Stolperstellen“ herausgegeben Schon dieser Arbeitstitel weist auf die Bearbeitung aller Schriftsprachebenen hin, auch der semantisch-syntaktischen Ebene auf Basis der Satzgrammatik. Zu diesem Programm sind bereits mehrere umfangreiche Fachartikel erschienen. Weitere Angaben sind in der Beschreibung zu finden.

RoLeR-Trainingsprogramm

Zeischrift: Heilpädagogik –  Wie mit einer Lupe in der Hand   Fachartikel_zum_RoLeR-Trainingsprogramm_-_Schriftsprachstrukturen._Koschay

 

Lesen allgemein

Notiz eines Schreibers aus dem 8. Jahrundert: Oh glücklicher Leser, wasche deine Hände und fasse so das Buch an, drehe die Blätter sanft, halte die Finger weit ab von den Buchstaben. Der, der nicht weiß zu schreiben, glaubt nicht, dass dies eine Arbeit sei. Oh, wie schwer ist das Schreiben: es trübt die Augen, quetscht die Nieren und bringt zugleich allen Gliedern Qual. Drei Finger schreiben, der ganze Körper leidet.

Konsitorialrat Münchmeyer vor über 100 Jahren: Wo keine Lust zum Lesen ist, rege man sie nicht an. Es ist nicht zu wünschen, dass der Bauer Zeitungen liest. Auch das Verlangen nach guter Lektüre soll, wenigstens unter Landsleuten nicht hervorgerufen werden. Selbst Erbauungsbücher reiche man nur sparsam. Bibel, Gesangbuch, Katechismus, eine Hauspostille, ein Gebetbuch genügen, dazu am ehesten noch ein Missionsblatt.

Aus dem Buch von Daniel Pennac Wie ein Roman.

Wie man sich bettet, so liest man
(oder Die unantastbaren Rechte des Lesers)

  1. Das Recht, nicht zu lesen
  2. Das Recht, Seiten zu überspringen
  3. Das Recht, ein Buch nicht zu Ende zu lesen
  4. Das Recht, noch einmal zu lesen
  5. Das Recht, irgendwas zu lesen
  6. Das Recht, …. den Roman als Leben zu sehen
  7. Das Recht, überall zu lesen
  8. Das Recht herumzuschmökern
  9. Das Recht, laut zu lesen
  10. Das Recht zu schweigen

Lücken-Lesen (Methode zur Leseförderung)

alphaprof   Lautes Lesen sowie z.B. das bereits vorgestellte Paired Reading sind sehr wichtige Methoden, um die Leseflüssigkeit zu trainieren.
Eine weitere Variante möchten wir Ihnen heute mit dem sogenannten Lückenlesen vorstellen. Wählen Sie mit Ihrem Kind oder Schüler einen Text aus, der sie oder ihn interessiert.

  1. Legen Sie den Text so hin, dass Ihr Kind mitlesen kann, und beginnen Sie damit, den Text laut und langsam vorzulesen. (Im Klassenkontext mit Lesetandems muss der Text entsprechend von beiden Lernenden einsehbar sein.)
  2. Stoppen Sie an einer Stelle – Ihr Kind soll weiterlesen. Entweder wird nur das jeweils nächste Wort vorgelesen (schwache Leser), der Rest des Satzes oder Absatzes (durchschnittliche Leser) oder bis zu einer Stelle, wo Ihr Kind spontan aufhört und Sie aufgepasst haben müssen und entsprechend wieder übernehmen.

Lernmethoden

Bildungsklick
Faktencheck zum Schuljahresbeginn: Lesen und Schreiben lernen in der Grundschule
In den nächsten Wochen werden mehrere hunderttausend Kinder in Deutschland eingeschult. Wie lernen Kinder am Besten Lesen und Schreiben? Welche Methode ist für welches Kind die Richtige? Und wie haben sich die Rechtschreibleistungen in den letzten Jahren entwickelt?
Das Mercator- Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache hat in einem Faktencheck Informationen und aktuelle Studienergebnisse zu diesem Thema zusammengestellt.

Den Faktencheck können Sie hier herunterladen.

Forschungsthema: Erwachsene mit Leseproblemen

Vortrag bei der Bilanzkonferenz Mai 2015 alphabund:
Kognitive Grundlagen der Lese-Defizite von Erwachsenen, Implikationen für die Praxis , Prof. Dr. Sascha Schroeder, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung,  ppp

wichtige Punkte aus dem Vortrag:

Welche Erkenntnisse lassen sich von leseschwachen Kindern auf funktionale Analphabeten übertragen?  (S.10)
Es ist nicht davon auszugehen, dass zwischen dem funktionalen Analphabetismus und anderen Lesedefiziten ein kategorialer Unterschied besteht.

Was können wir tun?

 Förderprogramme für funktionale Analphabeten: (S. 19)
– Bislang stand v.a. der Abbau motivationaler Barrieren und die Erhöhung der Teilnehmerquoten im Vordergrund.
– Kaum Verwendung prinzipien-geleiteter Curricula. – Teilnehmer sind sehr heterogen.
– Der Wert diagnostischer Verfahren ist umstritten.
– Es ist bislang wenig darüber bekannt, welche Förderprogramme für Erwachsene langfristig wirksam sind.
– Vorläufige Befunde sprechen häufig für geringe Effektivität.

Fokussierung auf Probleme bei der Wort- und Satzverarbeitung (S.21):
– Erhöhung der Dekodiergeschwindigkeit (Buchstaben-Laut-Zuordnung).
– Steigerung der Effizienz des lexikalischen Abrufs (flashcard reading etc.).
– Sukzessive Erhöhung der Leseflüssigkeit auf der Satz- und Textebene (repeated reading etc.), Nutzung von prosodischen Cues für die syntaktische Analyse.
– Änderung des selbst-gesteuerten Leseverhaltens, Erhöhung der effektiven Lesemenge.

Die Bedeutung von Lesen in der Freizeit

Verlag Spaß am LesenKolumne von Ralf Beekveldt

„Deutschland ist bereit, funktionalen Analphabetismus gezielt zu bekämpfen.(…) Dennoch fällt bei allen neuen Initiativen eine Sache auf: Fiktive Literatur als Mittel, um besser lesen zu lernen, wird bei fast jedem Ansatz vernachlässigt.)…) “

Wiss. Studie in den Niederlanden:
„Die Resultate: Jugendliche, die kontinuierlich in ihrer Freizeit zum Buch greifen, schneiden im Durchschnitt bei Lese- und Sprachtests besser ab. Das Lesen von Büchern wirkt sich selbst positiver auf Wortschatz, technisches Lesen und Rechtschreibung aus, als dies durch schulische Aufgabenstellungen in der Regel der Fall ist. Diese Tendenz bestätigt sich am deutlichsten bei schwachen Lesern.“

Hörspiel : Ickelsamers Alphabet

Hörspiel des Jahres 2014

Deutschlandradio 7.2.15, 20.05h   hier

„Vor bald 500 Jahren erschien die erste „Teütsche Grammatica“ von Valentinus Ickelsamer. Darin unterweist er in der subtilen Kunst, „die Buochstaben recht nennen (…) und wie man’s mit den natürlichen Organis und Gerüst im Mund machet“.

Zum Trost: Laut ausgesprochen, ist Ickelsamers Deutsch auch für unsere Ohren gleich viel verständlicher. Einen Schritt weiter ging der französische Grammatiker Louis Meigret. Ickelsamers Zeitgenosse wollte nämlich die französische Orthographie der Aussprache anpassen. Doch das ist nur eine der Verbindungen, die das Liquid Penguin Ensemble auf seiner jüngsten deutsch-französischen Sprach- und Klangexpedition herausgefunden hat. “    Deutschlandradio Kultur hier

 

 

 

Leseübungsmethoden: Silben-Lese-Methode

  • Die Bedingungen für ein erfolgreiches Arbeiten mit Silben beim Lesen- und Schreibenlernen. Chancen und Grenzen der Konzepte der neuen Silbenfibeln hier
    Prof. Dr. Christa Röber, Helena Olfert, PH Freiburg, Juni 2010             siehe besonders das kritische Resümee
    Kurzfassung silbenanalytische MethodeAspekte der Umsetzung
  • Lesen lernen mit der Silbenmethode, Martina Rüter , Jul, 04 2013, Hier
  • Informationen zur Silbenmethode und   Lesenlernen im Wandel der Zeit       hier
  • Mildenberger-Verlag

 

Lesen und lesen lassen

Artikel im spiegel 50, 2014 , Testseite  hier

Bildung – Lesen und lesen lassen: Die wichtigste Kulturtechnik der Menschheit ist im Umbruch, seit Computer, Tablets, Smartphones neben das bedruckte Papier getreten sind. Die Revolution ist nicht Grund zur Sorge, sondern Aufruf zum Umdenken. (S. 64)

 

 

Silben Spiel

LegaKids Lurs-Akademie   hier

Zum Üben Umgang mit  Silben. Wie beim Silbenbögen-Zeichnen muss jede einzelne Silbe markiert werden. Bei richtiger Lösung färben sich die Silben anschließend farbig ein (abwechselnd blau und rot)

Hier die Texte zum schriftlichen Üben, bzw überprüfen.  Silbenspiel Lurs

Digitale Medien fördern und fordern das Lesen

Stiftung Lesen bezieht Stellung: Digitale Medien in der Leseförderung  – direkt zum Positionspapier hier
Digitale Lesemedien: Aufbruch in eine neue, aufregende Ära des multimedialen Geschichtenerzählens oder Ende der Gutenberg-Galaxie? Die Stiftung Lesen bezieht Stellung und stellt mit einem neuen Positionspapier klar: Digitale Medien fördern und fordern das Lesen.   mehr hier bei bildugnsklick

Lesestörung und Rechtschreibstörung sind verschiedene Probleme

Frankfurt a.M., 09.10.2014 – Bildungsklick
„Lange wurde die Lese-Rechtschreibstörung (auch Legasthenie genannt) als zusammenhängendes Störungsbild angesehen. Eine Studie im Rahmen des Forschungszentrums IDeA (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk) zeigt nun: Kinder mit einer Lesestörung weisen andere Defizite im Arbeitsgedächtnis auf als Kinder mit einer Rechtschreibstörung. Die Lernschwierigkeiten im Bereich des Lesens und des Schreibens müssen daher deutlicher als bisher als verschiedene Störungen betrachtet werden – und nicht als Varianten derselben Lernstörung.“

Tagesspiegel: Studie zur Legasthenie Lese- und Rechtsschreibschwäche sind unterschiedliche Störungen    hier