Die Gefährdung des Lesens im 21. Jahrhundert

Digitale Konkurrenz und Trivialliteratur,

Fortsetzung des Artikels „Lesen gefährdet“  Bachelorarbeit von Laura Paul. Thesen:

Gab es „goldene Lesezeiten“? Es gab eher Warnungen vor Lesesucht und Isolierung.
Jetzt ist weniger das Lesen an sich gefährdet, mehr das Medium Buch.
Fernsehen hat das Lesen nicht verdrängt, aber es gibt mehr Trivialliteratur,auch heute gibt es „gefährliche Bücher“ z.B.  Biss.
Es gibt eine Informationsflut an Wissen, aber ohne Hilfestellung.
Lesen aus Muße ist bedroht.

http://www.lesen-in-deutschland.de

Aktionsstart: Mut zum Lesen

Das Alfamobil des Bundesverbandes Alphabetisierung besuchte das Grundbildungszentrum in Hamburg. Tim Thilo Fellmer las aus seinen Büchern und erzählte von seinen früheren Lese-, Schreibproblemen. Passanten und Nachbarn „pflückten“ sich Bücher vom Baum und konnte diese bei Kaffee und Kuchen lesen oder sich über die Kurse informieren.
Eine gelungene nachahmenswerte Aktion! Dank auch an die Sponsoren Jokers, Klett und UPS!
http://www.alphabetisierung.de/ , www.vhs-hamburg.de

Welt der Fehler

Axel Hacke (Süddeutsche-Magazin) nimmt sich im „Wortstoffhof “ wieder verschiedener Fehler an, die auf  Speisekarten im In- und Ausland erschienen sind. Immer wieder nett zu lesen und vielleicht als detektivische Korrekturarbeit auch in Unterricht in höheren Stufen zu verarbeiten.  AS

http://sz-magazin.sueddeutsche.de

Leseforschung

„Wie im Kinderhirn die Lesefähigkeit aufgebaut wird

Spezialisierung für Schrift entwickelt sich bereits im Vorschulalter sehr schnell

30.03.2010 -(red/idw) Das Hirn von Erwachsenen verarbeitet Schriftzeichen schnell und unbewusst. Grund dafür ist ein Netzwerk im Hirn, das sich während des Lesenlernens auf die Verarbeitung von Schrift spezialisiert und entscheidend zum flüssigen Lesen beiträgt. Forscher am Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Zürich und dem Agora Center der Universität in Jyväskylä (Finnland) haben nun gezeigt, dass diese Spezialisierung für Schrift sich bereits im Vorschulalter sehr schnell entwickelt, wenn Kinder die Verknüpfungen von Sprachlauten und Buchstaben trainieren………“ weiter siehe Link oben

Fachbuch: Das lesende Gehirn

Wie der Mensch zum Lesen kam und was es in unseren Köpfen bewirkt.  Maryanne Wolf

http://www.welt.de/wissenschaft/article9289315/Was-Kindern-das-Lesen-schwer-macht.html

Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Martina Wiese. Das lesende Gehirn erkundet die wundersame Fähigkeit unseres Denkorgans, sich als Reaktion auf äußere Veränderungen immer wieder anzupassen und neu zu organisieren. Diese „offene Architektur“ – also die Elastizität und Plastizität – unseres Gehirns hilft den Menschen einerseits, lesen zu lernen und geschriebene Sprache zu verarbeiten, kann ihnen andererseits aber diesen Prozess auch erschweren. Maryanne Wolf beschreibt nicht nur, wie und wann sich in der Geschichte der Menschheit Schriftsysteme und Lesefähigkeiten entwickelt haben, sondern zeigt auch auf, welche Veränderungen in unseren Gehirnen stattfinden, wenn wir lesen und uns nach und nach von Leseanfängern zu immer erfahreneren Lesern wandeln. Und sie geht der Frage nach, was in Menschen vorgeht, die etwa an Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden und gegen sie ankämpfen. Wolf bringt gleichermaßen ihre persönliche Leidenschaft und ihre schriftstellerische Gabe in diese Geschichte des lesenden Gehirns ein. Jeder, der gerne liest, wird von diesem kleinen Meisterwerk populärwissenschaftlicher Literatur fasziniert sein.

Kommentar:Es ist beruhigend und faszinierend – wir arbeiten richtig.  Das Buch ist von einer Wissenschaftlerin geschrieben, die ausdrücklich den Anspruch formuliert, allgemein verständlich zu sein. Sie hat einen Sohn, der Legastheniker ist, man spürt die Empathie und die Motivation für ihre Arbeit. (A.Schladebach)

Die Zeit: Ein Land verlernt das Lesen

http://www.zeit.de/2009/47/DOS-Der-deutsche-Leser

ZEIT-Dossier: „Mehr darüber [ob Legasthenie organische Ursachen haben kann] zu erfahren wäre wichtig für die Lehrer an Schulen, um Kranke von Ungeübten zu unterscheiden zu können. Bislang wird – unter dem Druck ehrgeiziger Eltern – oft falsch entschieden, mit erschreckenden sozialen Folgen: Während wirkliche Legastheniker als lesefaul abgestempelt werden, gelingt es ambitionierten Eltern, ihre womöglich nur leseunerfahrenen Kinder mit dem Etikett Legastheniker durchs Abitur zu schleusen.“ (Artikel: Ein Land verlernt das Lesen“ von Roman Pletter,  ZEIT 13.11.09, S. 17.)