Haiti steht seit dem Erdbeben im Mittelpunkt des Medieninteresses. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass es zu den ärmsten Ländern der Welt gehört und dass 80 Prozent seiner Einwohner Analphabeten sind. Warum das so ist, wird kaum berichtet. Wer mehr darüber erfahren will, dem sei der Roman „Es gibt kein anderes Leben“ von Brian Moore empfohlen, der auf einer fiktiven Karibikinsel spielt, dessen Missstände – Armut, Analphabetismus, Korruption, Herrschaft der weißen Minderheit – an Haiti zur Zeit des Diktators Duvaliers erinnern. In dem Roman wird auch immer wieder auf Analphabetismus und Alphabetisierung eingegangen. Um ihn richtig historisch einzuordnen, sollte man zu der Lektüre einen kurzen Überblick über die Geschichte Haitis lesen, zum Beispiel die entsprechenden Passagen in dem Artikel „Haiti“ bei Wikipedia.
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Jürgen Genuneit. Vorstandmitglied im Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.