Ganzer Artikel über die aktuelle Studie von Lisa Pfahl über „Techniken der Behinderung“ unter Bildungsklick
11.01.2012 Brigitte Schumann „Mit der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist die Frage nach der Berechtigung des deutschen Sonderschulsystems in das Zentrum der bildungspolitischen Auseinandersetzung gerückt. Insbesondere geht es um die Zukunft der ehemaligen Sonderschule für Lernbehinderte, die mittlerweile in fast allen Bundesländern rhetorisch zur Förderschule (mit dem Schwerpunkt „Lernen“) avanciert ist. ….
Eine eindeutige inhaltliche Definition von „Lernbehinderung“ lag und liegt dabei nicht vor, aufgrund einer letztlich fehlenden klinisch-wissenschaftlichen Begründbarkeit einer solchen sozialen Kategorie.“ „Lernbehinderung“ wird ausschließlich relational als negative Abweichung von den Durchschnittsleistungen der Kinder der betreffenden Klasse, Schule oder im betreffenden Altersjahrgang bestimmt. Sie wird immer mit individuellen Defiziten begründet. … Zusammenfassend lautet ihr Ergebnis: „Techniken der Behinderung fungieren als Mechanismen der Reproduktion sozialer Ungleichheit, die den eigentlichen Schulbesuch weit überdauern und die biografische Arbeit am eigenen Selbst und seine gesellschaftlichen Chancen maßgeblich strukturieren. Die Kategorie Lernbehinderung wird am sozialen Ort Schule konstruiert, an dem sie festgestellt, aufgeschrieben und im wechselseitigen Handeln inszeniert wird.“ …
Ca 50% der Teilnehmenden in Hamburger Lese-, und Schreibkursen waren auf Sonder, bzw. Förderschulen. AS