hier der ganze Artikel süddeutsche
„Sprachen verändern sich schon immer und überall auf der Welt. Die Angst der Sprachschützer vor dem Verfall des Deutschen ist überflüssig, der Widerstand gegen den Wandel ohnehin aussichtslos….
Sprache diene also der sozialen Distinktion, wozu eben auch die Definitionshoheit gehöre, was man für richtiges Deutsch hält. „Vor diesem Hintergrund ist jeder Wandel eine Katastrophe, weil er diesen Menschen den vermeintlich festen Boden unter den Füßen wegzieht“, sagt sie. Das gilt erst recht für Menschen, die sich die gültige Rechtschreibung mit großer Mühe aneigneten. Ihnen geben die Regeln Halt, jede Abweichung wird als Bruch wahrgenommen.
…. Aber Rechtschreibfehler kann man besser zählen als Denkfehler. Ein Text kann noch so klug sein, verstößt er nur minimal gegen Orthografie oder Grammatik, wird sein Inhalt entwertet. Manche haben solche Angst vor Fehlern, dass sie bei dem Versuch, sich besonders korrekt auszudrücken, übers Ziel hinausschießen und neue Fehler machen. „