Faktenblätter Alphabetisierung und Grundbildung

„Ausgewählte Daten und Fakten zu zentralen Thematiken
Einige ausgewählte Projektergebnisse wurden in den Faktenblättern zusammengefasst. Sie sind zu den Themen Grundlagen, Unterricht und Professionalisierung, Lokale Bildungsansätze, Wirtschaft und Arbeit, Adressatengewinnung, Netzwerkarbeit, Didaktik, Zielgruppe Migrantinnen und Migranten sowie Unternehmensansprache erschienen.“  alphabund

ELINET Symposium: Literacy in the 21st Century: Participation – Inclusion – Equity”

Das Europäische Netzwerk zur Lese- und Schreibförderung ELINET Association veranstaltet ein Internationales Symposium zur Lese- und Schreibkompetenz Ziel des Symposiums von ELINET (European Literacy Policy Network) ist es, auf die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bei der Sicherung eines Grundstandards von Lese- und Schreibkompetenz für alle Bürger/innen Europas aufmerksam zu machen und Mittel zur Bewältigung dieser Herausforderung vorzustellen.
übernommen von : http://idw-online.de/de/news699599

July 23-24, 2018, Cologne, Germany

Lesen lernen krempelt Gehirn selbst bei Erwachsenen tiefgreifend um

Legasthenie: Die Mär vom defizitären Gehirn, siehe auch besonders die Kommentare  alphaProf
Die Pressemitteilung zur Studie wurde im März mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet.

idw  Lesen ist eine derart junge kulturelle Errungenschaft, dass im Gehirn noch kein eigener Platz für sie vorgesehen ist. Während wir lesen lernen, werden daher Hirnregionen umfunktioniert, die bis dahin für andere Fähigkeiten genutzt wurden. Wissenschaftler der Max-Planck-Institute in Nijmegen und Leipzig haben herausgefunden, dass sich das Gehirn dabei so grundlegend verändert, dass sich selbst evolutionär sehr alte, tiefverborgene Strukturen an die neue Herausforderung anpassen. Zu diesen Erkenntnissen gelangte das Team anhand einer großangelegten Studie in Indien, in der Analphabetinnen sechs Monate lang lesen und schreiben lernten. …

Die erstaunlichen Lernerfolge der Studienteilnehmer sind nicht nur ein hoffungsvolles Signal an erwachsene Analphabeten. Sie werfen auch ein neues Licht auf mögliche Ursachen der Lese-Rechtschreib-Störung (LRS). Bisher wurden Fehlfunktionen des Thalamus als eine mögliche angeborene Ursache der LRS diskutiert, die zu grundlegenden Defiziten in der visuellen Aufmerksamkeit führen könnten. „Da wir nun wissen, dass sich der Thalamus bereits nach wenigen Monaten Lesetrainings so grundlegend verändern kann, muss diese Hypothese neu hinterfragt werden“, so Skeide.
Text: Learning to read alters cortico-subcortical cross-talk in the visual system of illiterates Skeide et.al._literady_brain-findings_2017

siehe auch Frankfurter Allgemeine

siehe auch alpha-fundsachen

Forschungsprojekt ENLIVEN untersucht Professionalisierung der Basisbildung

Übernommen von erwachsenenbildung Österreich

„Die Basisbildung in Österreich kämpft um ihre Professionalisierung. Aktuelle Aufgaben beinhalten eine stärkere Vernetzung zwischen Lehrenden, die Etablierung einer Berufsvertretung und die Herausarbeitung der Kompetenzen, die gute Basisbildung ermöglichen. Das internationale Forschungsprojekt ENLIVEN begleitet diesen Entstehungsprozess.“

Niedrige Lesekompetenz in Deutschland und Österreich RC

Reading Components – Projekt  Abschluss-NL Nr4    „Die übergroße Mehrheit der Menschen mit geringer Literalität kann durchaus Wörter erkennen oder Sätze verstehen. Festzuhalten bleibt auch, dass „Lesen“ und „Schreiben“ sehr unterschiedlich verteilt sind („ubiquitäres Schreiben“ versus „kollegial unterstütztes Anweisungslesen“). Wir wissen zudem, dass sich die literalen Anforderungen im Beruf völlig verändert haben. Und nicht zuletzt helfen die Hochrechnungen zur Erreichbarkeit von Teilnehmenden sicher auch, die Netzwerke für Grundbildung fein zu justieren.“

Bei geringen Lesefähigkeiten digital abgehängt

Übernommen von idw   „Suchmaschinen wie Google bilden heute den zentralen Zugang zu online verfügbaren Informationen. Einfach ein paar Stichwörter eingeben und schon kann man sich schnell einen Überblick über ein Thema verschaffen. Doch wie sich vermuten lässt, gelingt das nicht allen Nutzerinnen und Nutzern in gleichem Maße. Das bestätigt jetzt eine Studie des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und der Goethe-Universität Frankfurt mit 15-jährigen Schülerinnen und Schülern. Will man demnach brauchbare Treffer aus einer Ergebnisliste herausfiltern, sollte man eine althergebrachte Kulturtechnik in ihren verschiedenen Facetten gut beherrschen: das Lesen.“

„Schülerinnen und Schüler mit gering ausgeprägten Lesefähigkeiten laufen offenbar auch in der digitalen Welt Gefahr, abgehängt zu werden“, sagt Dr. Carolin Hahnel vom DIPF

Lesen in digitalen Medien idw
„Dabei handelt es sich in beiden Fällen um „Lesekompetenz“, aber die beiden Formen sind nicht deckungsgleich. Vielmehr stellt das Lesen digitaler Texte eine weitere, im gedruckten Format nicht erfasste Dimension der Lesekompetenz dar: Digitale Texte erfordern häufig in besonderem Maße und in einer für das digitale Medium spezifischen Form die selbstgesteuerte Auswahl und Bewertung von Textinformationen.“

Studienteilnehmer gesucht zur Erforschung der Lese-Rechtschreib-Störung bei Erwachsenen

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaft  in Leipzig untersucht, wie im menschlichen Gehirn Sprache und Bewegung verarbeitet werden und wie dieser Prozess im Rahmen einer Lese-Rechtschreib-Störung beeinträchtigt wird.
Die Studie beinhaltet verschiedene Wahrnehmungsaufgaben sowie standardisierte visuelle und kognitive Tests, zum Beispiel zur Lese- und Schreibfähigkeit. Die Aufgaben werden im Rahmen mehrerer Untersuchungen an einem Computer und in einem Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) durchgeführt. Gesucht werden Studienteilnehmer im Alter von 18 bis 45 Jahren. Weitere Einzelheiten hier :  https://www.cbs.mpg.de/715155/74-sl-Doerr_170524_lrs_aushang_web.pdf

Bei Interesse: Liane Dörr  Telefon: 0341– 9940 2480, E-Mail: doerr@cbs.mpg.de

 

„Basisbildung gewinnt an Aufmerksamkeit“

Wie wird Bildungsbenachteiligung innerhalb der Gesellschaft diskutiert und wahrgenommen? Klaus Buddeberg spricht im Interview über aktuelle Studienergebnisse.
Diverse Studien zu Basisbildung in Deutschland belegen ein relativ breites Wissen der Bevölkerung über die Existenz von Basisbildungsprogrammen. Nun gelte es, Menschen mit Basisbildungsbedarf zur Teilnahme zu motivieren, so Klaus Buddeberg von der Universität Hamburg. erwachsenenbildung Österreich

Lesen optimieren

Forscher „untersuchten 2015 und 2016 in mehreren Studien computergestützte Interventionsprogramme, die dazu dienen, die Leseflüssigkeit zu verbessern, und entwickelten diese weiter. Dabei untersuchten und manipulierten sie die zur Verfügung stehende Lesezeit. Frühere Studien hatten gezeigt, dass es sich positiv auf die Lesegeschwindigkeit und das Leseverständnis auswirken kann, die Lesezeit durch Zeitdruck zu limitieren. Die Forschenden untersuchten daher die Wirkmechanismen einer Manipulation, bei welcher der zu lesende Text systematisch ausgeblendet wird. Dabei wurde in den Blick genommen, welche Potenziale und Grenzen die Zeitbeschränkung als Methode für Leseflüssigkeitstrainings aufweist.“  lesen-in-deutschland LID

Wie Schrift unsere Art zu denken ändert

spektrum.de

„…Denn während Sprache seit Äonen ihre evolutionären Abdrücke in unserem Denken hinterlassen hat, ist die Schrift dafür zu jung: Es gibt kein genetisch festgelegtes Lesezentrum in unserem Gehirn. ……
Die Sprache bei Lese- und Schreibkundigen hängt nicht von der Situation, sondern von Begriffen und Struktur ab“, so Morais (Psycholinguist am Brüsseler Center for Research in Cognition & Neurosciences). „Das erlaubt ein Denken, das nicht nur analytisch, sondern unabhängig ist. Es basiert eher auf Objektivität als auf Subjektivität. In anderen Worten: Wenn der Verstand lesen und schreiben lernt, erschafft er eine Distanz zu sich selbst.“ Das ist eine gewaltige kognitive Errungenschaft. …..“

siehe auch Lesen lernen krempelt Gehirn selbst bei Erwachsenen tiefgreifend um

Duden-Lerntherapie-Studie: Analyse zu Daten aus 25 Jahren Lerntherapie

Wer benötigt und wer bekommt lerntherapeutische Hilfe beim Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen?
In der aktuellen Duden-Lerntherapie-Studie (kurz: DLT-Studie) wurden im Rückblick auf die 25-jährige Geschichte der Duden Institute für Lerntherapie Unterlagen zu ca. 1 200 Lerntherapien ausgewertet, die in fünf Berliner Instituten durchgeführt wurden. Die wichtigsten Ergebnisse finden sich in diesem Artikel. Die vollständige Studie kann hier abgerufen werden. …Unter bestimmten Bedingungen übernehmen Jugend- und Sozialämter die Kosten für eine integrative Lerntherapie im Rahmen einer Eingliederungshilfe nach § 35 a SGB VIII….

bildungsklick.de

 

Uni Hamburg: Menschen mit niedriger Lesekompetenz erreichen

Zur Grundbildung von Erwachsenen gibt es verschiedene Angebote (z.B. Family Literacy, Finanzielle Grundbildung, Deutsch am Arbeitsplatz oder Englisch in leichter Sprache). Um Teilnehmende für diese Angebote zu gewinnen, sind die Kursanbieter darauf angewiesen Verweisstrukturen zwischen Einrichtungen zu etablieren, die potenziell Kontakt zu Personen mit niedrigeren Grundkompetenzen haben. Weitere Infos finden Sie  bei gesis

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Bücher lesen wirkt lebensverlängernd

Die Wissenschaftler vermuten, dass beim Bücherlesen mehr als beim Konsum von Zeitschriften kognitive Prozesse angestoßen werden, die die Entwicklung emotionaler Intelligenz, empathischer Denkweisen und sozialer Wahrnehmung fördern. Dabei ist es schon ausreichend, ein Kapitel, also etwa eine halbe Stunde am Tag in einem Buch zu lesen. www.carstens-stiftung.de